Wenn ein geliebter Mensch stirbt


Der Tod will erlebt und die Trauer gefühlt werden

Das Thema Tod und Trauer findet in unserer heutigen Gesellschaft keinen Platz mehr. Diese Tabuisierung macht es einem als Angehöriger sehr schwer. Was ist zu tun, wenn ein geliebter Mensch stirbt? Wohin mit all den Emotionen, der Fassungslosigkeit und Hilflosigkeit?

In den Zeiten der Großfamilie wurde all dies aufgefangen. Es wurde meistens zuhause gestorben, die Angehörigen bereiteten den Verstorbenen auf die Beerdigung vor, der Schreiner aus dem Ort lieferte den Sarg. Mit Ritualen und einer gewissen Selbstverständlichkeit verabschiedete man sich. Getrauert wurde zusammen.

 

Heute, mit medizinischem Fortschritt und steigendem Alter, müssen wir uns meistens erst spät mit dem Thema Tod und Sterben auseinandersetzen. Größtenteils wird im Krankenhaus, Hospiz oder Altenheim gestorben. Ein Bestattungsunternehmen kümmert sich würdevoll um alles rund um die Bestattung. Oft wird die Möglichkeit auf eine Verabschiedung nicht genutzt. Es wird also alles, was wichtig wäre, um den Tod verstehen und annehmen zu können an Dienstleister übergeben. Was bleibt ist der Schmerz, mit dem man oftmals alleine klarkommen muss. Wird die Trauer verdrängt, sucht sie sich ihren Weg durch psychische oder körperliche Krankheit. 

 

Ein wichtiger Teil meiner Arbeit befasst sich mit der Begleitung in besonders schweren Verlustsituationen, z. B. wenn jemand plötzlich und unerwartet stirbt, wenn ein junger Mensch geht oder auch nach Unfällen oder Suiziden.

In diesen Fällen ist die Frage nach dem WARUM besonders präsent und oftmals kommt man ohne Hilfe von Außen aus dem Strudel der Vorwürfe und Schuldzuweisungen schwer heraus.

 

Lange habe ich überlegt, wie detailliert ich meine Arbeit hier beschreiben soll, denn eine Begleitung ist immer etwas ganz Individuelles und auf die Bedürfnisse jedes Einzelnen zugeschnitten. Auch wird es Sie vielleicht zuerst einmal erschrecken, wenn ich Ihnen sage, dass ich generell IMMER für einen Abschied bin.

 

Eine Begleitung beginnt dann, wenn Sie mich brauchen. Auch im Stadium des Sterbens stehe ich sowohl dem Sterbenden, als auch den Angehörigen kompetent und einfühlsam zur Seite.

Wenn Sie Unterstützung bei Terminen wie z.B. bei einem Bestatter brauchen, stehe ich mit den nötigen Know-How zur Verfügung. Ich begleite Sie beim Verabschieden*. Ich schaffe Ihnen den Raum, dass Sie die letzte und einzige Möglichkeit für ein Zwiegespräch nutzen können. Und auch in der Zeit "danach" gebe ich Ihnen Impulse, um die Zeiten der Trauer zu überstehen und sich dann - irgendwann, ganz in Ihrem Tempo - dem Leben wieder zu widmen, mit dem Verstorbenen fest im Herzen. Mein größtes Anliegen ist, dass Sie mit einem guten letzten Bild und einem friedlichen Gefühl aus dieser schweren Situation gehen können.

 

*Um gesund trauern zu können ist es wichtig, den Tod mit allen Sinnen zu erleben und zu be-greifen. Deshalb spielt die Verabschiedung eine entscheidende Rolle. Sollte kein Abschied möglich sein, besteht die Möglichkeit einer rituellen Verabschiedung. Die Angst vor dem, was einen erwartet, vor dem Anblick, den Gefühlen, die auftauchen, ist normal, aber, das kann ich Ihnen als Betroffene und aus meiner Erfahrung sagen, IMMER unbegründet. Wichtig zu wissen ist, dass wir jeden Schritt gemeinsam gehen und nur so weit, wie Sie es sich zutrauen. Ich bereite Sie auf die Situation gut vor, sodass kein Schock oder Trauma entstehen kann. Und auch danach werden gemeinsam alle Eindrücke besprochen, sodass Sie mit einem Gefühl des Friedens aus der Verabschiedung raus können.

 

 

 

Die Begleitung einer Beisetzung kann ebenfalls Teil der Trauerbegleitung sein. Ich möchte Ihnen Halt geben, um den letzten Weg gemeinsam mit Ihrem lieben Verstorbenen zu gehen. Und vor allem möchte ich dafür sorgen, dass Sie diesen Moment, auch wenn er unbeschreiblich schmerzlich ist, in friedlicher Erinnerung behalten können. Deshalb halte ich die Liebe, die Sie in diesen Momenten spüren, aber wahrscheinlich -getrübt durch die Trauer- nicht wahrnehmen können, gerne fest. Dieses Video ist ein Ausschnitt der Liebe, die bleibt.

In liebevoller Erinnerung an einen ganz besonderen kleinen Mann, der unvergessen bleibt. An dieser Stelle auch Danke an die Eltern, dass wir alle teilhaben dürfen!









Eine Trauerbegleitung ist nicht nur in der Akutsituation sinnvoll,  sondern auch, wenn Sie merken,  dass Sie Probleme haben den Tod und die Trauer anzunehmen. Das kann zum einen sein, dass Sie durch sogenannte Flashbacks immer wieder in die Akutsituation, die Vergangenheit katapultiert werden und ständig alles nochmal erleben, mit allem was dazu gehört. Oder Sie merken, dass sich viele Gedanken und Gefühle um Schuldzuweisungen drehen, oder Sie sich im Karussell der „was wäre wenn“-Fragen befinden, ohne Möglichkeit auszusteigen. So muss es nicht sein. Diesen zusätzlichen Ballast kann man loswerden und die Kraft, die man dafür aufbringt, kann fließen in die gesunde Trauerarbeit. Den Part, der dafür sorgt, dass Sie - irgendwann und genau so wie es sich für Sie richtig anfühlt -in Ihrem Leben wieder ankommen können, mit dem Verstorbenen ganz fest im Herzen.